Ergonomie am Arbeitsplatz
Ergonomie fängt im Kopf an
Der Begriff der Ergonomie beschreibt die gesunde Beziehung zwischen dem Verhalten des Menschen und den Verhältnissen, die durch Raumgestaltung und Mobiliar gegeben sind.
Die allermeisten Bürobeschwerden werden dadurch verursacht, dass sich der typische "Bürohocker" viel zu wenig bewegt. Die Ergonomie am Arbeitsplatz beginnt also eigentlich nicht bei den Möbeln, sondern beim eigenen Verhalten. Die Möbel können ein gesundes Verhalten bestenfalls fördern oder unterstützen.
Das ständige Stillsitzen schwächt auf Dauer die Muskulatur in Rücken, Rumpf und Bauch. Dadurch können diese Muskelgruppen die Wirbelsäule weniger effektiv stützen. Zudem verspannt sich der Rücken gern durch Bewegungsmangel. Diese Faktoren können letztendlich zum Auslöser sehr unangenehmer und mitunter langwieriger Schmerzzustände werden.
Die Sitzhaltung ist das A und O
Das erste Achtungzeichen wird von der Nackenmuskulatur gesetzt. Wer kerzengerade sitzt und horizontal auf den Bildschirm schaut, belastet die Nackenmuskeln sehr stark. Oft sind Verspannungen die Folge. Denselben negativen Effekt haben ausgestreckte Arme. Wenn Notizzettel, Bücher oder die Kaffeetasse vor der Tastatur liegen bzw. stehen, muss man seine Arme strecken, um die Tasten zu erreichen. Das belastet die Nackenmuskulatur zusätzlich. Manche beugen sich beim Abtippen von Texten oder bei Ausarbeitungen auch vornüber, um in den Vorlagen zu lesen. Auch das belastet die Nackenmuskeln zusätzlich, denn sie müssen den gesenkten Kopf halten.
Die Arbeitsmediziner haben ziemlich genaue Vorstellungen von einem ergonomisch gestalteten Arbeitsplatz. Dessen Bürostuhl weist beispielsweise Armlehnen auf, die den Nacken entlasten. Die Rückenlehne stützt die Wirbelsäule, gibt aber nach, wenn Mann oder Frau sich zurücklehnen. Dieses Nachgeben sollte anatomisch korrekt erfolgen, so dass sich die Sitzfläche beim Zurücklehnen etwas nach vorn schiebt (Synchronmechanik). Das ist deutlich besser als ein einfacher Kippmechanismus, der allerdings deutlich preiswerter zu haben ist.
Die Sitzhöhe soll so eingestellt werden, dass die Oberschenkel in etwa einen rechten Winkel gegen die Unterschenkel bilden, wenn beide Füße fest auf dem Boden stehen. Dann werden die Blutgefäße und Muskeln in den Oberschenkeln nicht gequetscht. Der Schreibtisch sollte im weiteren eine solche Höhe aufweisen, dass die Oberarme ebenfalls ungefähr im rechten Winkel auf ihm liegen können. Um dies zu erreichen, lassen sich viele moderne Schreibtische in der Höhe an die Bedürfnisse ihres Benutzers anpassen.
Am Schreibtisch sitzend, sollte der Abstand zwischen Augen und Computermonitor mindestens 50 Zentimeter betragen, besser aber 60 bis 70 Zentimeter. Der Blick auf den Bildschirm sollte leicht nach unten gerichtet sein. Eine horizontale oder gar erhöhte Blickrichtung ist unnatürlich und provoziert auf Dauer schwere Verspannungen in Nacken- und Schultermuskulatur. Um eine solche Konstellation zu erzielen und auch noch Platz für die Unterarme zu haben, sollte ein professioneller Schreibtisch mindestens 80 cm tief sein.
Außerdem muß der Schreibtisch so groß sein, dass darauf liegende Bücher, Akten und sonstige Unterlagen, die zum Arbeiten benötigt werden, den eigentlichen Arbeitsplatz nicht einschränken. Man kann davon ausgehen, dass eine Mindestbreite von 120 cm nicht unterschritten werden darf; wer umfangreiche Projekte oder viele kleinere Aufgaben parallel zu bearbeiten hat, braucht mehr Platz. In diesem Fall geht man von mindestens 160 cm Breite aus.
Steh auf, Männchen!
Aber auch bei einer perfekt eingestellten Stuhl - Tisch - Monitor - Kombination empfiehlt es sich natürlich nicht, längere Zeit in derselben Haltung stillzusitzen. Das nehmen nicht nur die Bandscheiben übel, das wirkt sich auf die Blutzirkulation ebenso aus wie auf die Nervenaktivität, führt zu nachlassender Konzentration und Ermüdung. Die Muskeln neigen zur Verspannung und die Stimmung sinkt.Außerdem neigt der Mensch dazu, bei längerem Stillsitzen immer weiter in sich zusammenzurutschen. Der Rücken rundet sich, die Bandscheibenbelastung wächst.
Gegen diese Symptome gibt es nur ein einziges wirklich wirksames Mittel: Bewegung! Aufstehen, Gehen, ein paar Gymnastikübungen wirken Wunder. Auch das abwechselnde Arbeiten im Sitzen und im Stehen ist in letzter Zeit ziemlich populär geworden. Das ist keine vorübergehende Modeerscheinung, sondern - wissenschaftlich erwiesen - der Gesundheit sehr förderlich. Man braucht neben dem Schreibtisch nur ein Arbeitspult / Stehpult, an dem man bestimmte Arbeiten routinemäßig erledigt ... schon ist für die nötige Bewegung, Abwechslung und Haltungsänderung gesorgt.
Das richtige Equipment
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1. Der Bürostuhl
Ein moderner Bürostuhl sollte individuell anpassbar sein und den Bedürfnissen seines Benutzers entsprechen.